Die pandemiebedingten Einschränkungen greifen massiv in den Sportalltag der aktuellen Internatsbewohnerinnen und -bewohner ein. Und auch in die Entscheidungswege der möglichen Neuzugänge. Mangels Sichtungsmaßnahmen ist es in manchen Disziplinen schwerlich möglich, geeignete junge Asse für den dualen Weg mit Schule/Internat und Leistungssport zu identifizieren.
Im Volleyball haben sich die Nachwuchsförderer für die Jahrgänge 2006 und 2007 einen neuen Plan ausgedacht und umgesetzt.
Anhand von Landeskaderlisten wurde bundesweit ein Kreis von 60 Kandidatinnen erstellt und geschaut, für wen welcher Bundesstützpunkt (BSP) zuständig sein kann. Für Münster kamen Spielerinnen aus NRW, Niedersachsen und dem nördlichen Hessen in Betracht. Elf Spielerinnen durften sich bei Stützpunktleiter und Coach Justin Wolff vorstellen – jeweils in maximal dreiköpfigen Kleinstgruppen gemäß den Vorgaben. Innerhalb von vier Wochen lief das Kennenlernen ab – Kontakt zum Sportinternat inklusive.
Sechs bis acht Plätze frei
Wolff und sein Stab werden nach der Sommerpause sechs bis acht Spielerinnen aufnehmen können ins Training und ins Team des VC Olympia Münster. „Zu groß darf der Kader nie werden. Wir wollen schließlich allen Athletinnen in der Gruppe gerecht werden“, sagte Wolff. Die Neuen, die die Chance wahrnehmen wollen, ziehen zum nächsten Schuljahr zur Salzmannstraße.
Dort scheidet mit Ende des laufenden Schuljahres ein Quintett aus: Die Volleyballerinnen Erika Kildau, die sich zuletzt beim Erstligisten USC Münster als Libera empfahl und ein Angebot der Unabhängigen erhält, Luisa van Clewe (wechselt nach Berlin zum dortigen VC Olympia), Pia Mohr und Kaia Baker (beide zieht es in die USA) sowie Fußballtorwart Tom Limberg, der die Bundesliga-U-19 des SC Preußen Münster verlässt. Auch Maximilian Wensing aus Ahaus geht nach Ende seines Bundesfreiwilligendienstes (BFD) beim Schachklub Münster 32.
Fünf Volleyballerinnen beim U-18-Lehrgang
17 Spielerinnen nahmen in der Woche vor Ostern am Lehrgang der deutschen U-18-Volleyballauswahl unter Trainer Manuel Hartmann in Kienbaum teil. Mit Justin Wolff fungierte der hiesige Bundesstützpunktleiter und Coach des VC Olympia Münster als Co-Trainer. Die deutschen BSP-Experten wechseln sich reihum immer ab mit solchen Einsätzen für den Verband.
Gleich acht Kaderspielerinnen kamen aus dem münsterischen Stützpunkt. Neben dem Trio von Blau-Weiß Aasee (Carla Fuchs, Nikola Schmidt, Amelie Strothoff) stellten sich die Sportinternatlerinnen Ammely Meis, Janina Mantel, Sina Siebert, Sophia Fallah und Maya Sendner vor. Vor einem Sommer ohne (abgesagte) Europameisterschaft ging es Hartmann laut einer DVV-Mitteilung darum, die Athletinnen nach pandemiebedingt langer Pause „im direkten Vergleich zu sehen, sie technisch und taktisch auf den selben Stand zu bringen und auch mit einigen neuen Spielerinnen, vor allem aus dem jüngeren Jahrgang, zu arbeiten.“
Mitte Juli findet der nächste Lehrgang statt – die Vorbereitung auf ein Turnier der WEVZA (Western European Volleyball Zonal Association) in Belgien (2. bis 7. August).