Willkommen im Sportinternat, willkommen in Münster: Mit dem Schulstart geht ein neues sportlich ambitioniertes Quintett den dualen Weg und bringt der Einrichtung an der Salzmannstraße die nächsten jungen Persönlichkeiten. Eine Ruderin nahm den bisher weitesten Weg auf sich. Ein Duo zog gleich gemeinsam von zuhause aus.
Unser Bild zeigt (von links) Ximena Belem Simsch Flores, Sina Siebert, Mareet Maidhof, David und Emanuel Wieczorek.
In Münster schon Geburtstag gefeiert hat Ximena Belem Simsch Flores, die einen Tag vor ihrer Premiere in der NRW-Schule Pascal-Gymnasium 15 Jahre alt wurde. Ximena kommt aus Mexiko-Stadt, geht auf die traditionsreiche deutsche Alexander-von-Humboldt-Schule („Colegio Alemán Alexander von Humboldt“) und beherrscht mithin die deutsche Sprache. Ihr Vater, ein Deutscher, zog vor 42 Jahren nach Mexiko – Ximenas Mutter ist Mexikanerin, ihr Bruder fand einst großen Gefallen am Rudersport. Und da hat sie sich was abgeguckt.
Platz nehmen im Team
Der Rudersport steckt in der nordamerikanischen Bundesrepublik in der Außenseiterrolle. „In Mexiko-Stadt gibt es mehrere Vereine, aber ansonsten pro Bundesstaat höchstens einen“, sagt Ximena zur Einordnung.
Sie plant, zunächst für ein Jahr in Münster zu leben und die Sprachkenntnisse zu verfeinern sowie die Kultur des Landes kennenzulernen. Beim RV Münster wünscht sie sich eine sportliche Weiterentwicklung in einem Mannschaftsboot. „Das liegt mir mehr, da bin ich besser und konzentriere mich stärker auf die Teamarbeit.“
Zwillinge aus Kassel
Hand in Hand sind David und Emanuel Wieczorek, Ruderer aus Kassel, in die Unistadt gekommen. Die Zwillinge aus dem Jahrgang 2004 machten den Schritt gerne und gezielt zusammen. Vor vier Jahren sind sie im Club RV Kurhessen Cassel in ihren Sport gestartet und wechseln jetzt zum RV Münster – nach erfolgtem Schnuppertraining. Auch im Internat haben beide eine Woche verlebt, bevor die Entscheidung fiel.
„Unser Trainer in Kassel hat uns aus sportlichen Gründen den Wechsel empfohlen“, sagt David. „Leistungssport in der Oberstufe des normalen Gymnasiums – das wäre wohl sehr schwer geworden.“
Zumal der münsterische RVM und Thorsten Kortmann als Trainer am Landesleistungssportstützpunkt Westfalen in der Szene bekannt sind, war die Option für die nächsten und letzten drei Schuljahre schnell ermittelt. „Dass wir beide das gemeinsam durchziehen, war wirklich keine Frage“, sagt Emanuel, der mit seinem Bruder den Doppelzweier besetzte und auch im Vierer an dessen Seite war.
Landestrainer-Rat für die Talente
Mit Sina Siebert und Mareet Maidhof setzen zwei Volleyball-Talente die Tradition der stärksten am Internat vertretenen Sportart fort. Beide haben schon lange Kenntnis vom MS-Standort – hier und da traf man auf Wettbewerben die nun künftigen Mitbewohnerinnen. Und Landestrainer Peter Pourie hat für den westdeutschen Verband immer wieder den Blick auf jene, denen er rät, sich mal in Münster umzuschauen.
So sprach er auch mit Sina, die aus Iserlohn-Sümmern kommt und für VV Schwerte spielt, bei den Frauen und in der Jugend. Die Außenangreiferin hat sich das neue Zuhause auch angeschaut und „danach war für mich klar, dass ich es hier wage.“
Die 1,86 m große Mittelblockerin Mareet kommt aus Gelsenkirchen, spielt für den TV Gladbeck in der Frauen-Regionalliga und zudem im westdeutschen Kader – beim VC Olympia in Münster soll sie zur Diagonalspielerin werden. Mareet hat sich einst acht Jahre lang dem Ballett gewidmet und war auch als Leichtathletin aktiv. „Aber ich habe mich längst entschieden: Volleyball macht mir am meisten Spaß.“