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Elf Zugänge aus vier Sportarten: Ausnahmsweise sind die meisten Neuen auf dem Internat junge Fußballer

Fußball Symbolbild

Eine komplette Elf bilden könnten die Neuzugänge des Sportinternats Münster – allenfalls als Freizeitvergnügen würden sie machen, denn die im August 2022 einziehenden jungen Asse sind in vier verschiedenen Sportarten unterwegs, um die nächste Etappe im Leistungssport zu gehen, sich in der bewährten Einrichtung heimisch zu fühlen und sich auf münsterischen Schulen zum Abschluss zu büffeln.

Die noch immer „erste“ Sportart des Internats, Volleyball nämlich, unterliegt heuer einer Zäsur. Denn wohl erstmals überhaupt sind neue Volleyballerinnen nicht in der Mehrheit. Sondern Fußballer, die sich dem SC Preußen Münster anschließen, weil dessen Verantwortliche im Jugendbereich die Verbindung zum Internat stärken und die ambitionierten Trainer der Junioren-Bundesligamannschaften U 19 und U 17 offen sind für Neuzugänge, die nicht allein aus der Region stammen.

Ein Quartett spielt für den SC Preußen

Stürmer Till Hausotter, Jahrgang 2004, ist konkret auf einen Wechsel zum Adlerclub und in die Unistadt angesprochen worden. Der aus Kassel stammende Spieler ging bereits mit 14 Jahren zum Proficlub SC Freiburg, spielte in der B-Junioren-Bundesliga für die Breisgauer, ehe er sich Mitte 2021 dem Bahlinger SC anschloss, in der baden-württembergischen Gemeinde Bahlingen am Kaiserstuhl. Nach einem A-Juniorenjahr in der Oberliga stand ihm der Sinn nach einer größeren Herausforderung. „Ich finde das Niveau hier sehr gut“, sagt Till nach einigen Trainingswochen. 2023 soll das Wirtschafts-Abi am Ludwig-Erhard-Berufskolleg gelingen, auch für die Serie 23/24 hat er dem SCP zugesagt.

In der neue B-Jugend am Ball sind Tim Hilligloh, Amour Nnokoson und Mieszko Szczerbiak, alle aus dem Jahrgang 2006. Letztgenannter, in Breslau geboren, kommt aus Polen, lernt fleißig die deutsche Sprache, während er die englische schon bestens spricht. Der Flügelspieler ist neugierig auf Sprache, Kultur und Sport in einem für ihn neuen Land. Amour, geboren in Ludwigsburg und auf dem Platz außen oder in der Spitze unterwegs, kickte beim FSV Waiblingen und schloss sich früh dessen Kooperationspartner TSG 1899 Hoffenheim an, spielte dann beim SV Sandhausen in der Junioren-Oberliga. Münsters Sportinternat und der SCP haben den künftig auf dem Scholl-Gymnasium in Kinderhaus Lernenden überzeugt, den Schritt zu wagen.

Teamkollege wird der offensive Außenspieler Tim Hilligloh, der aus Essen kommt und ein Rot-Weißer war. Tim lotete nach der letzten Serie seine Perspektiven aus, war beim FC Schalke 04, in Bochum und Leverkusen zum Probetraining – und besuchte dann Münster und dessen fußballerisches Aushängeschild. Hier will der neue Pascal-Schüler durchstarten.

Basketball Symbolbild

UBC baut auf Talente

Dass mit Mads Engelke, Oskar Humpert und Carl Zuther ein Basketballer-Trio auf einen Schlag zur Salzmannstraße kommt, ist auch ungewöhnlich. Und ebenfalls Ausdruck des verstärkten Blicks des UBC Münster auf die Nachwuchsförderung. Die ältesten Jugendmannschaften sind längst in ihren Bundesligen heimisch, mit der zweiten Herrenmannschaft in der 1. Regionalliga und dem Flaggschiff WWU Baskets in der 2. Bundesliga ProA sind mögliche Perspektiven für Youngster gegeben.

Aufbauspieler Mads, Jahrgang 2007, aus Hamburg hat für Rist Wedel in der Jugend-Basketball-Bundesliga gespielt. Der neue Jugendkoordinator des UBC, Sven Schaffer, kommt auch von Rist Wedel und knüpfte erste Kontakte. „Ich hab' früher acht Jahre Fußball gespielt, aber mich dann entschieden, es im Basketball zu versuchen. Und bin dabei geblieben“, sagt Mads. Sein Vater habe ihn nicht unter die Körbe beordert. „Dem war es egal, welchen Sport ich betreibe – Hauptsache ich mache Sport!“ Dabei kennt sich Marcus Engelke, Jahrgang 1972, als ehemaliger Bundesliga-Basketballer für Oldenburg und Hamburg in  dem Metier bestens aus.

Oskar Humpert, Jahrgang 2005, stammt aus Heidelberg und spielte dort bis zur Jugend-Basketball-Bundesliga, auch in der deutschen U 16 kam er zum Einsatz. Das letzte (Schul-)Jahr verbrachte der 2,01 m lange Forward in den USA auf der Stony Brook High School (Long Island, New York). „Ich  will die schulische Ausbildung in Münster abschließen“, sagt Oskar. „Gemeinsam mit den sportlichen Möglichkeiten beim UBC und dem Internat ist Münster eine sehr gute Adresse für mich.“ In der NBBL, der ältesten Jugend, in der Zweiten sowie auch im Training der Baskets will sich der Pascal-Schüler weiterbilden.

Carl Zuther, Jahrgang 2004, stammt aus Bad Essen im Osten des Landkreises Osnabrück und spielte beim BBC Osnabrück in der U 18 und für die Zweitregionalliga-Herren. „Ich hab' danach bei Turnieren gespielt und gemerkt, dass ich große Lust darauf habe, mich höheren Aufgaben zu stellen“, sagt der künftige Elftklässler, der sich beim Tryout  des UBC zeigte und danach den Wechsel forcierte.

Volleyball Symbolbild

Drei Deutsche Meisterinnen

Mit der U 16-Auswahl des TV Gladbeck feierten drei Volleyball-Spielerinnen im Mai im Sportpark München-Freiham die Deutsche Meisterschaft, ein Triumph sondergleichen. Lea Finger, Alicia Olikagu und Julia Vasi, alle Jahrgang 2007, kommen jetzt nach Münster und bleiben zunächst dem Stammverein noch treu während ihrer ersten Phase am Bundesstützpunkt. Zuspielerin Julia, deren drei Jahre ältere Schwester Melissa gerade das Internat verließ, soll auch für die USC-Zweite in der 3. Liga an den Ball. Die Essenerin kannte die Einrichtung natürlich durch ihre Schwester, die ihr auch zugeraten hat, nach Münster zu gehen. „Letztlich war es meine eigene Entscheidung und ich habe sie voller Überzeugung getroffen“, sagt Julia.

Es kann kein Nachteil sein, sich mit bestens bekannten Mitspielerinnen der neuen Aufgabe zu stellen. Die Bochumerin Lea, eine Diagonalspielerin, wollte partout „Schule und Sport“ besser zum Einklang bringen als es ihr bisher möglich war. „Ich will ja mehr Leistung bringen und gefordert werden.“ Sie wird als Zehntklässlerin die NRW-Sportschule Pascal-Gymnasium besuchen, was auch für Alicia gilt. Die Duisburgerin, die sich auch als Fußballerin, Schwimmerin und Leichtathletin sportlich betätigte, pendelte zuletzt immer nach Gladbeck. „Ich hab' den Traum, Volleyball-Profi zu werden“, sagt sie offen und ehrlich.

Boxsportler schätzt vielseitige Anforderungen

Im Boxzentrum Münster weiterbilden wird sich Thomas Orlov, Jahrgang 2005 und künftig auf dem Hansa-Berufskolleg schultechnisch daheim, der in der A-Klasse der Kämpfer bis 67 kg im Ring erfolgreich war als Mitglied des BC Essen-Steele. 2021 wurde er Dritter der Deutschen Meisterschaften seiner Altersklasse. Mit elf Jahren und unterstützt vom Papa, einem ehemaligen Boxsportler, entschied sich Thomas für diesen Sport. „Ich mag die vielseitigen Anforderungen“, sagt er. Als Freund von Fitness-Einheiten kommt er beim Boxen sicher auch auf seine Kosten.

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