Seit dem Sommer ist mit Alina Scharmann aus Senden eine Erzieherin im Anerkennungsjahr im Sportinternat Münster tätig. Auch sie muss sich den besonderen Bedingungen dieses Coronajahres stellen, das durch etliche Einschränkungen erheblichen Einfluss auf den Alltag in der Einrichtung hat. Eine der vorgeschriebenen praktischen Prüfungen für Alina fand als Online-Event statt.
Unser Bild oben zeigt die Internatler in der Küche.
Denn der an sich angezeigte Lehrerbesuch ist in diesen Tagen nicht möglich – Begegnungsreduzierung und Risikominimierung stehen dem entgegen. Alina, die auf dem Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg daheim den Abschluss „Allgemeine Hochschulreife und Erzieherin“ erlangte und das verpflichtende Anerkennungsjahr zum pädagogischen Berufsabschluss an der Salzmannstraße folgen lässt, ließ sich etwas einfallen.
Handy-Video aus der Küche
Ihr Lehrer war daheim am PC zugeschaltet, als Alina „eine Alltagssituation“ mit den jungen Sportlerinnen und Sportlern umsetzte – eine gemeinsame Koch-Aktion der zum Schuljahresstart neu eingezogenen Athletinnen und Athleten. Internatsleiterin Ruth Funk filmte per Handy, wie Spaghetti mit Minze-Pesto aus den Töpfen auf die Teller kam und wie die mit einem Mikrophon ausgestattete Alina während der Aktion mit den fleißigen Küchenhelfern und jungen Köchen agierte.
„Meine Aufgabe war die Vorbereitung und die Begleitung bei der Durchführung. Die Reflektion folgte dann direkt im Anschluss“, sagte uns die Geprüfte, deren Verhalten als Erzieherin schließlich im Fokus des Pädagogen stand. „Es hat alles voll gut geklappt! Die Internatler waren mit Begeisterung dabei und so richtig in ihrem Element.“ Essen für 25 Personen wurde zubereitet. Alleine das ist schon eine echte Herausforderung und bedarf funktionierender Kooperation.
Bewusstsein schaffen
„Auch ein Nachdenken über das, was tagtäglich geleistet wird, bevor wir etwas auf dem Teller haben, war erwünscht. Durch solche Aktionen kann man da ein Bewusstsein schaffen“, sagt Alina überzeugt. Das Thema Ernährung an sich und deren Einfluss aufs Wohlbefinden der jungen Athleten stand auch im Fokus.
Und das unbedingt notwendige Miteinander an Herd und Spüle. „Da kann es ja nur klappen, wenn alle mitmachen. Und das stärkt die Gruppe.“ Zumal in Zeiten der reduzierten Möglichkeiten, das im Internat sonst übliche Miteinander zu pflegen.
„Es ist leider so, dass wir aktuell in der kompletten Besetzung gar nicht zusammenkommen dürfen. Da fehlt etwas.“ Aber alle versuchen, das Manko nach Kräften abzumildern. „Ich kriege alles mit und fühle mich sehr wohl im Internat“, sagt Alina.