Auch wenn seine erste Saison im Traineramt des VC Olympia Münster nicht ganz komplett gespielt werden durfte, spricht Justin Wolff von einer „sehr guten Spielzeit.“ Die mit Sonderspielrecht in der 3. Liga West startende Volleyball-Mannschaft mit den vielen Sportinternatsbewohnerinnen etablierte sich als mit Abstand jüngste Auswahl, die nach elf von zwölf Partien beim pandemiebedingten Saisonabbruch wusste, was sie geleistet hatte. Die neue Spielzeit wird größere Herausforderungen parat halten.
Unser Bild oben zeigt: Meret Singer, Ammely Meis und Sophia Fallah (v. links) im Kraftraum des Pascal-Gymnasiums mit Trainer Justin Wolff.
Das Team vom Bundesstützpunkt (BSP), das „nirgends chancenlos auftrat“ (Wolff), vier Siege holte und ein Satzverhältnis von 23:24 bilanzierte, wird 2020/21 die komplette Serie bestreiten statt wie zuletzt nur eine Auswärtsspielrunde.
Samstags in Berg Fidel
Heimspiele kommen mithin neu hinzu ab dem ersten September-Wochenende und sollen samstags in der Sporthalle Berg Fidel steigen. 14 Teams – darunter die USC-Zweite und BW Aasee als lokale Konkurrenz – sind zugelassen für diese Staffel, die unter der Organisationshoheit des deutschen Verbandes (DVV) steht.
„Wir werden an 26 Spieltagen gefordert sein. Genau das wollten wir auch“, sagt Wolff, der 27 Jahre alte A-Lizenztrainer. „Unser Kader wächst auf über 20 Spielerinnen an. Und jede Athletin soll ausreichend Praxis bekommen.“ Zumal sich im zurückliegenden Spieljahr „der Prozess hin zu einer wettbewerbsfähigen Mannschaft sehr gut entwickelt hat“, strebt Wolff die Fortsetzung der Ausbildung und Entwicklung unter härteren Bedingungen an.
13 bekannte Gesichter und zwei neue
Er ist ein klarer Verfechter des Wettbewerbs. Und zuversichtlich: „Die Saison wird zeigen, dass wir nicht nur mitspielen können. Es gilt für die anderen erst einmal, uns zu schlagen!“ Manche Kaderspielerinnen sind per Doppelspielrecht auch für ihre Heimatclubs am Start. „Das gehört unbedingt zum Konzept der Entwicklung“, sagt Wolff.
Er wird auf ein nach dem Abi ausscheidenden Quintett verzichten: Kapitänin Lynn Kosina, Carlotta Klemm (wechselt nach Berlin zum dortigen VCO), Fiona Baker (geht in die USA), Kristi Kubesova und Marinna Sharafutdinova. Zwei neue Volleyballerinnen ziehen im Internat ein, wo sie auf 13 künftige und schon etwas etablierte VCO-Spielerinnen treffen.
Dass zuletzt der Status des BSP bis Ende 2022 verlängert wurde – wegen der Corona-Krise wurde vom üblichen vierjährigen Zyklus abgewichen – , begrüßt Wolff selbstredend. Er sprüht vor Ehrgeiz und fühlt sich sehr wohl am neuen Platz – zumal seine Freundin auch nach Münster zog und einen Master-Studienplatz an der WWU Münster bekommen hat.
Kommunikation mit guten Bekannten
„Wir arbeiten konsequent daran, alles weiter nach vorne zu bringen“, sieht Wolff die engere Verzahnung mit allen Stellen als notwendig wie erforderlich an. Dass mit Ralph Bergmann sein bisheriger Stützpunkt-Mitstreiter nun Sportlicher Leiter beim Bundesligisten USC Münster ist, wird die Kommunikation festigen.
Und dass Patrick Fielker (30) beim USC als hauptamtlicher Jugendtrainer und Coach der Zweiten einsteigt, passt auch. „Wir haben zusammen den Trainerschein gemacht und schätzen uns.“
Der zuvor als Co-Trainer bei den Powervolleys Düren in der Männer-Bundesliga beschäftigte Wolff strebt nach wie vor seinen Master-Abschluss an der DSHS in Köln an. „Es war klar, dass das Studium nach meinem Wechsel nach Münster erst einmal an die zweite Stelle rücken wird. Ich bleibe am Ball“, sagt der Ehrgeizige, der im Studiengang „Human Technology in Sports and Medicine“ die Biomechanik und die Leistungsdiagnostik im Interessenfokus stehen hat.
Das erlaubte Kleingruppentraining ziehen die VCO-Spielerinnen in der NRW-Sportschule Pascal-Gymnasium durch. Im jeweils fünfköpfigen Kreis trifft man sich draußen und drinnen. Für manche gilt es, den Fitness-Level zu halten – einige Kandidatinnen kommen für die Teilnahme an der noch nicht abgesagt U-17-Europameisterschaft im Oktober in Frage.