Auch nach ihrer ersten Bundesligasaison haben Lina Alsmeier und Luisa Keller kaum Zeit, die Füße mal richtig hoch zu legen und auszuspannen. Das im Sportinternat heimische Volleyballerinnen-Duo aus dem USC Münster stand mit der deutschen U-19-Nationalmannschaft im niederbayerischen Vilsbiburg in der Qualifikation zur Europameisterschaft.
Am Ende der anspruchsvollen Turniertage gab es gar ein Drama sportlicher Art, denn trotz der 21 Punkte von Lina, die als beste Scorerin herausragte, verlor das DVV-Team gegen Polen mit 2:3 ( 25:20, 25:18, 24:26, 24:26 und 12:15). Das Duell mit Überlänge dauerte mehr als zwei Stunden. Diese beiden Teams setzten sich zuvor jeweils glatt gegen Portugal und Lettland durch. Beim 3:0 der deutschen Auswahl über Lettland punkteten Lina und Luisa jeweils zweistellig (13 bzw. 12).
Zweite Chance für den Zweiten
Polen schaffte den direkten Sprung zur EM – im September in Albanien – und Deutschland kann als Zweiter dieser Gruppe eine weitere Chance nutzen, um das EM-Ticket zu lösen. Von acht Mannschaften qualifizieren sich noch vier für die Endrunde. Die dritte Qualifikationsrunde steigt vom 28. Juni bis 1. Juli.
U-19-Bundestrainer Martin Frydnes zeigte sich gegenüber dem Verband enttäuscht angesichts der knappen Niederlage, war aber zugleich „unglaublich stolz“. Dass mehrere Spielerinnen unter den Folgen eines Magen-Darm-Virus litten, nahm er nicht als Ausrede. Im kraftraubenden Match aber wären „volle Tanks“ wohl vonnöten gewesen. „Wir haben alles rausgehauen, was wir noch im Akku hatten“, sagte Frydnes. „Und selbst als wir eigentlich keine Energie mehr hatten, haben wir noch weitergekämpft.“