Die mentale Stärke wird im Sport gerne als ein ausschlaggebendes Plus beschrieben. Noch immer aber sind die psychologischen Aspekte des Sports hierzulande nicht selbstverständlich eingebunden in die Alltagsarbeit. Das Sportinternat aber nutzt einmal mehr die Kooperation mit dem von Prof. Dr. Bernd Strauß geführten Arbeitsbereich Sportpsychologie des Instituts für Sportwissenschaften an der Uni Münster.
Vier Workshops sind bis zu den Sommerferien für eine zehnköpfige Athletengruppe angesetzt. Sie werden von Diplom-Psychologin Kathrin Staufenbiel (im Foto oben rechts) und Sydney Querfurth (M.Sc. Psychologie), beide Promotionsstudentinnen von Prof. Strauß, durchgeführt. Zum Auftakt ging es um „Wettkampfangst und Selbstvertrauen“ für die jungen Athletinnen und Athleten, die sich über eine Stunde lang dem vielschichtigen und wichtigen Thema widmeten. Staufenbiel erklärt: „Gerade im Leistungssport wird sehr auf die Fehler geachtet und darauf, was eben noch nicht perfekt ist. Für ein starkes Selbstvertrauen und eine gute Leistung unter Druck ist es jedoch wichtig, dass die Athletinnen und Athleten auch ihre Stärken und Erfolge präsent haben.“
Staufenbiel und Querfurth (Foto oben) werden sich in der Folge auch auf diese Aspekte vorbereiten, bevor sie wieder ins Internat kommen: „Zeitmanagement und Energiebilanz“, „Motivation und Zielsetzung“ sowie „Kommunikation und Umgang mit Kritik.“
Staufenbiel ist in das NRW-Netzwerk „mentaltalent.de“ eingebunden und setzt die Idee dieser Initiative vor Ort um. Nämlich die „professionelle sportpsychologische Grundausbildung besonders aussichtsreicher und leistungsorientierter Kaderathletinnen und -athleten aus NRW.“ In Zusammenarbeit mit den Sportinternaten und in enger Abstimmung mit den drei Olympiastützpunkten (Rheinland, Westfalen, Rhein-Ruhr) werden durch „mentaltalent.de“ jugendgerechte Workshops zu sportpsychologischen Themen durchgeführt.
Geplant ist, dass es im Schuljahr 2015/16 ein ganzes Jahr lang intensiv mit einer Gruppe um sportpsychologische Aspekte gehen soll. Junge Sportlerinnen und Sportler werden also zeitig mit sportpsychologischen Trainingsformen vertraut gemacht. Zugleich erhalten sie bereits eine „mentale Basiskompetenz“, die ihnen den Gang über den „dualen Weg“ mit schulischer Ausbildung hier und sportlichen Anforderungen dort gewiss helfen kann. Wer in so jungen Jahren diese konkreten Erfahrungen machen kann, dürfte klar im Vorteil sein.