Der letzte Punkt der langen und harten Saison gehörte Wiebke Silge: Die 18 Jahre alte Volleyballnationalspielerin aus dem Internat beendete bei der Weltmeisterschaft in Italien das finale Gruppenspiel der Deutschen gegen Aserbaidschan mit einem Ass zum 3:0 (25:15, 25:23, 25:19).
Wiebke stand als Mittelblockerin und WM-Neuling zum zweiten Mal in Folge in der Startformation der deutschen Nationalmannschaft, die mit dem vierten Sieg bei den Titelkämpfen die Saison abgehakt hat. Jetzt folgen nach Rückkehr über Venedig und Frankfurt/Main noch die Auswertungen der Fachleute um Bundestrainer Giovanni Guidetti, der sich wie sein 14-köpfiger Kader und die Verbandsoffiziellen mehr versprochen hatte als Rang neun.
Aufsteigerin der Saison
Als eine der großen Aufsteigerinnen der Saison darf sich Wiebke unabhängig von der Platzierung des DVV-Teams fühlen, rückte sie doch aus der U19 direkt hoch in die A-Nationalmannschaft und machte dort dermaßen auf sich aufmerksam, dass sie einen der umkämpften Kaderplätze bekam. 16 Länderspiele stehen jetzt bereits in ihrer Vita. Die WM-Nominierung darf auch als Fingerzeig gewertet werden für die 1,90 m große Gymnasialschülerin vom "Pascal", die mit ihrem Club USC Münster am 26. Oktober mit dem Heimspiel gegen Wiesbaden in die Bundesligasaison starten wird.
In Italien reichten vier Siege nicht, um in die entscheidende Finalrunde einzuziehen. Margareta Kozuch (27), erfolgreichste Angreiferin im letzten DVV-Auftritt, sagte gegenüber dem Verband: „Wir sind sehr glücklich, dass wir die WM mit einem Sieg beendet haben und zeigen konnten, dass wir eine starke und gefestigte Mannschaft sind. Trotz allem müssen wir ehrlich sein und sagen, dass wir unsere gesteckten Ziele nicht erreicht haben. Es zeichnet uns aber auch aus, dass wir nach der schwachen Vorrunde nicht auseinander gebrochen sind.“
Die Zusammenarbeit mit Giovanni Guidetti werde „im Hinblick auf die EM im nächsten Jahr und die Olympiaqualifikation“ weitere Fortschritte bringen: „Die Mannschaft und ich stehen zu 100 Prozent hinter Giovanni, der uns in den vergangenen Jahren unglaublich weit nach vorne gebracht hat.“