Zehn junge Köpfe stark ist die Volleyballerinnen-Fraktion im Sportinternat. Der Bundesstützpunkt Münster zieht wie gehabt die Talente in die Unistadt und zum Bundesligaclub USC Münster. Ein Trio hat sich zum neuen Schuljahr aufgemacht, die Chancen zu nutzen: Hanna Orthmann, Jahrgang 1998, Liza Kastrup und Stella Dreisewerd, beide Jahrgang '99, ist der Wechsel empfohlen worden.
Aus Lüdinghausen pendelte Hanna, per Doppelspielrecht für die Union-Jugend und zugleich für den Zweitbundesligisten USC Münster 2 im Wettbewerb aktiv, in der letzten Saison bereits nach Münster. Im Dress der deutschen U17-Nationalmannschaft hat sich Hanna schon ein Stück weit etabliert dank ihrer Stärken im Angriff. Auf 20 Partien für Deutschland kommt sie inzwischen.
„Die Fahrerei ist auf Dauer kompliziert und macht nicht wirklich Sinn“, entschloss sich Hanna (Foto oben), den neuen Weg zu gehen. „Die Trainer sind auch der Meinung, dass ich mich weiterentwickeln kann, wenn die Trainingsintensität steigt.“ An Belastungen ist die neue Elftklässlerin des Pascal-Gymnasiums Hanna längst gewöhnt: Im Sommer hatte sie nicht sechs, sondern gerade mal drei Wochen mit ihrem Sport weniger zu tun. „Mit dem Frühtraining kommt jetzt etwas Neues auf mich zu, aber ich denke, dass vieles eine Frage der Organisation ist.“
Aus Dortmund-Kirchhörde wechselte Diagonalspielerin Liza (Foto oben), die im Kader des westdeutschen Verbandes (WVV) auffiel und bisher für ihren Heimatverein TV Hörde auf dem Platz stand. Malin Schäfer, seit einem Jahr im Internat, spielte auch für diesen Verein.
„Trainer Peter Pourie hat mir die Idee nahe gebracht, ins Internat zu wechseln“, erzählte Zehntklässlerin Liza vom Erstkontakt. „Nach einer Probewoche war ich mir gar nicht so sicher, ob ich wechseln soll. Es war ein langes Hin und Her. Aber nach Ostern habe ich mich entschieden. Ich glaube, ich würde mich später sehr ärgern, wenn ich diese Chance hätte sausen lassen.“
Die große Umstellung packt Liza zuversichtlich an. „Ich kann mich schon relativ gut organisieren und denke, das gelingt mir hier noch besser.“ Der Tagesablauf – bis 15.30 Uhr Schule, dann kurz was Essen und ab zum Training – „wäre zuhause auch kein anderer.“
Die 1,87 m große Mittelblockerin Stella (Foto oben) hat beim Detmolder TV im U18-Oberligateam gespielt. Und ist den Trainern aufgefallen auch in einem vergleichsweise unteren Ligenbereich. Einer Einladung zum WVV-Kadertraining folgte Stella, die ebenfalls mit Coach Pourie ins Gespräch kam und von der Chance namens Münster hörte.
„Das alles entwickelte sich zu einem kleinen Traum für mich“, faszinierte sie der Gedanke immer mehr, auf hohem Niveau lernen zu können. „In der Probewoche im Internat habe ich Liza getroffen, das war ein schöner Zufall.“ Die beiden verstanden sich schnell und tauschten sich aus. „Ich habe mich schnell entschieden, meine Mutter hat mir das letzte Wort überlassen. Ich habe totale Lust dazu, hier zu starten.“