Größtmögliche Flexibilität und jede Menge Geduld bringen derzeit die Sportlerinnen und Sportler des Internats ebenso auf wie die Betreuerinnen und Betreuer. Nach dem Brandschaden vom 22. April 2014 sind täglich Fachkräfte der Firma Prüter aus Hamburg vor Ort, die spezialisiert ist auf den Bereich Brandschadensanierung. Und dann kommen die Maler.
„Es gibt ungemein viel zu organisieren, aber die Kids tragen alles mit einer bemerkenswerten Gelassenheit“, sagt Betreuerin Sophia Spielbrink. „Es gibt partout kein Gemurre. Alle rücken vielmehr noch ein Stück mehr zusammen.“
DJK-Zimmer als Ausweichquartier
Wie berichtet ist die zweite Etage des Gebäudes des Lettischen Centrums betroffen. Persönlich in Mitleidenschaft gezogen wurde am Brandtag niemand. Elf Athleten können seither nicht in ihre Zimmer. Eine Etage darunter war in einem weiteren Zimmer der durch Löschwasser bedingte Wasserschaden so groß, dass es ebenfalls gesperrt wurde.
Das Betreuerteam hat zügig Räume im DJK Bildungs- und Sportzentrum „Kardinal von Galen“ an der Grevener Straße angemietet – also genau dort, wo das Sportinternat Münster einst seinen Platz hatte. Weil die DJK bereits Reservierungen vorliegen hatte, gab es zeitweise Quartierprobleme. Ab dem 11. Mai 2014 gilt dann wieder eine Vereinbarung für zehn Tage.
Große Hilfe untereinander
„Momentan rücken alle im Internat zusammen, die Betreuer teilen sich ein Zimmer und in den Aufenthaltsräumen liegen Matratzen aus. Auch untereinander helfen sich alle“, berichtet Sophia Spielbrink. „Wichtig ist uns, dass die Sportler weiterhin fest in der Gruppe integriert bleiben und wir Betreuer täglich Kontakt haben. Nach der Schule kommen alle ins Internat zum Snack, sind auch am Abend noch zum Essen hier und fahren nur zum Übernachten zur DJK. Da fühlen sich alle sehr wohl.“
Die umfangreichen Reinigungsarbeiten sollen Anfang der 20. Kalenderwoche abgeschlossen sein. Parallel wird die komplette Decke in der zweiten Etage samt Elektronik erneuert. Die besonders betroffene Etagenküche muss komplett neu verputzt werden und wird ganz zum Schluss fertig gestellt. „Weil alle Zimmer der Etage, der Flur und die Treppenhäuser gestrichen werden, müssen wir wohl noch rund zwei Wochen mit dem Improvisieren leben“, schätzt Sophia Spielbrink.