Viel mehr als eine reine Sitzung des Beirats des Volleyball-Bundesligisten USC Münster wurde der Besuch des Gremiums im Sportinternat. Kamen doch Mitglieder des Präsidiums und der Geschäftsstelle kurzerhand mit, um sich in den Räumlichkeiten an der Salzmannstraße umzusehen. Also dort, wo viele Erstligaspielerinnen gelebt haben und wo viele aktuelle Talente heimisch sind.
Münsters Bürgermeisterin Karin Reismann hatte als Beiratsvorsitzende die Idee zum Vor-Ort-Termin entwickelt – als Vorsitzende des Vereins zur Förderung des Leistungssports in Münster, dem Träger des Internats, kennt sie sich bestens aus mit den Zusammenhängen und auch Problemstellungen im großen Netzwerk.
Wachstum seit 2010
Neben einigen Beiratsmitgliedern wie Reismann-Stellvertreter Roland Klein, Stellvertretendes Mitglied des Vorstands der Sparkasse Münsterland Ost, nutzten USC-Chef Jörg Adler und die Vize-Präsidenten Jürgen Schulz, Jürgen Aigner und Karl Werner Rinker ebenso wie Geschäftsführer Mariano Pala die Gelegenheit, sich aus erster Hand informieren zu lassen und sich umzusehen. Internatsleiterin Ruth Funk sorgte bei einer kleinen Führung für Einblicke in die Einrichtung und den Alltag der jungen Asse. „Mit fünf Sportlerinnen haben wir seinerzeit angefangen, jetzt kümmern wir uns um eine 28-köpfige Gruppe“, erzählte sie vom Wachstum seit dem Umzug in den Trakt des Lettischen Centrums Anfang 2010.
Sechs aktuelle Erstliga-Volleyballerinnen des USC lebten und lernten einst im Internat, Nationalspielerin Wiebke Silge strebt als eine von aktuell zehn Volleyballerinnen im Internat gerade dem Schulabschluss auf der NRW-Sportschule Pascal-Gymnasium entgegen und damit auch ihrem Auszug aus der Einrichtung im Frühsommer. Uwe Peppenhorst, Geschäftsführer des Trägervereins, berichtete von der großen Nachfrage an Internatsplätzen für das kommende Schuljahr: „Wir haben derzeit 24 konkrete Anfragen, also können wir angesichts der Kapazitäten gar nicht jedem Interessenten zusagen.“ Aktuell „schnuppern“ zum Beispiel zwei junge Rudersportler in den Betrieb hinein und unterstreichen damit die Anziehungskraft auch für andere Sportarten.
Etat bleibt ein Thema
Peppenhorst beschrieb den Volleyball-Fachkräften gegenüber auch die Anstrengungen, die der Internatsträger Jahr für Jahr unternehmen muss, um seinen Etat zu decken. Nur das große Engagement einer ganzen Reihe von in Münster vernetzten Ehrenamtlichen kann auf diesem Feld zu Erfolgen führen. „Es ist uns bisher stets gelungen, einen ausgeglichenen Haushalt aufzustellen. In den Gesprächen mit den Verantwortlichen der Stadt Münster haben wir neben der Bereitschaft zur weiteren Unterstützung eine klare Erwartungshaltung von dieser Seite gespürt. Die Stadt will künftig auch Verbände und Vereine an den Kosten beteiligen.“
Diesbezüglich gelte es also, geeignete Modelle mit allen beteiligten Seiten zu entwickeln, die mittelfristig in eine Dauerlösung münden können für „die vielen Jugendlichen, die Schlange stehen und im Internat einziehen möchten.“