Jede Menge Bewegung gibt es in diesem Sommer im Sportinternat Münster, da passte das bestens besuchte Sommerfest für alle ins Bild. Neuankömmlinge und Eltern, Betreuerinnen und Betreuer sowie Ehemalige trafen sich an der Salzmannstraße. Zum Kennenlernen, zum Quatschen und zum Essen.
15 Neuzugänge beziehen ihr Quartier im Trakt des Lettischen Centrums – so viele wie nie zuvor auf einen Schlag. Insgesamt haben nun 27 Schülerinnen und Schüler in der Einrichtung ihre (Übergangs-)Heimat. Internatsleiterin Ruth Funk und Uwe Peppenhorst, der Geschäftsführer des Trägervereins (Verein zur Förderung des Leistungssports in Münster) begrüßten draußen unter freiem Himmel die Sommerfestgäste.
Zwei Männer am Grill: Peer Reckinger (l.), Andreas Funk aus dem Betreuerteam
Acht neue Volleyballerinnen
Die seit eh und je im Internat dominierende Sportart Volleyball, die in der Uni-Stadt mit dem Bundesstützpunkt „Nachwuchs weiblich“, dem VC Olympia Münster und dem USC Münster bestens vertreten ist, wird durch acht Zugänge verstärkt. Längst macht sich bezahlt, wie gut das Netzwerk ausgebaut ist und welche Erfahrungen die verantwortlichen Landestrainer mit Internatlerinnen aus Münster gemacht haben.
Denn die Trainer empfehlen geeigneten jungen Spielerinnen und deren Eltern oftmals, den Wechsel aufs Internat und damit einhergehend auf die NRW-Sportschule Pascal-Gymnasium in Betracht zu ziehen. In der Regel nutzen Kandidatinnen das Angebot einer Probewoche, bevor sie sich entscheiden.
Eine Neue kennt sich aus
So auch Nele Broszat aus Nordkirchen, die für Union Lüdinghausen spielt und im Vorjahr bereits an einem Lehrgang der deutschen U-16-Nationalmannschaft teilnahm. Union-Spielerin ist und bleibt zunächst auch Meret Singer aus Dülmen. Gleich drei Spielerinnen sind auch künftig für den RC Borken-Hoxfeld im Einsatz: Melissa Vasi aus Essen, Lotte Kühn aus Borken und Ammely Meis aus Südlohn-Oeding. Letztgenannte war schon als kleines Mädchen oft im Internat, um ihre Schwester Lisanne (Jahrgang 1996) zu besuchen, die Münster längst verlassen hat und als Zuspielerin 2018 zum Bundesligisten NawaRo Straubing wechselte.
Landestrainer Peter Pourie hat auch Hannah Hartmann (Lüner SV) aus Lünen die Internatsperspektive erläutert – ihn trifft die Außenspielerin zugleich beim LSV, wo Pourie einmal die Woche im Training den Bereich Athletik und Taktik steuert. Maya Sendner spielt beim SC Halen 58 in Lotte und rückte, weil sie auch beim VC Osnabrück spielte, über Auswahlmaßnahmen des niedersächsischen Verbandes in den Fokus des deutschen. Sophia Fallah kommt aus Aachen vom PTSV und stand im Juli im DVV-Aufgebot der U-16-Europameisterschaft in Kroatien. Wie Ammely Meis und Melissa Vasi.
Deutscher Meister zieht ein
Mit Kahraman Uzun aus Ahlen, Halbweltergewichtler, und Mohamed Siala aus Warendorf, Federgewicht-Athlet, sind zwei Boxsportler aus dem hiesigen Zentrum ins Internat eingezogen – beide haben bereits in Münster bei Farid Vatanparast trainiert und sind für Münster in den Ring gestiegen. Kahraman wurde in der Gewichtsklasse bis 59 kg bereits Deutscher Meister. Künftig strebt das Duo, das täglich trainiert, ohne das zeitraubende Pendeln zu weiteren Fortschritten.
Zwei vom SC Preußen
Der SC Preußen Münster ist im Internat nun doppelt vertreten, nämlich mit U-19-Torwart Tom Limberg aus Lemgo und Leichtathletin Luisa Manegold aus Füchtorf. Tom hat in der letzten Serie für die B-Junioren des Adlerklubs 20 Bundesligaeinsätze absolviert, nachdem er von Arminia Bielefeld gewechselt war. U-16-Sprinterin Luisa ist vierfache Westfalenmeisterin, hat eine 100-m-Bestzeit von 12,42 Sekunden erreicht, startet auch in der Staffel für die Preußen und will 2020 als U-18-Athletin die 200 m zusätzlich ins Programm aufnehmen.
Bereits für den UBC Münster unterm Korb aktiv waren die Basketballer Connor Konietzka aus Schermbeck und Moritz Raffenberg aus Arnsberg, die den Sprung in die NBBL-Mannschaft vollziehen. Der UBC hat den ältesten Nachwuchs wieder erstklassig am Start nach geglückter Qualifikation. Connor hat früher für die BG Dorsten gespielt, Moritz zuvor in Paderborn.
Für die BFD-Phase im Internat
Mit Elyse Sarah Habersetzer, Jahrgang 2001, zieht eine Schachspielerin aus Kleve ins Internat – freilich bereits mit dem Abi in der Tasche. Sie tritt den Bundesfreiwilligendienst (BFD) beim SK Münster 32 an. In ganz NRW bietet nur dieser Club eine solche Chance. Elyse wird Schulschach-Arbeitsgemeinschaften leiten, im Jugendtraining eingebunden und sogar in Kitas vorstellig. Selbstverständlich zieht sie auch die Figuren in Mannschaftskämpfen.