Selbst nach einer langen Saison gelang dem Volleyballerinnenteam der münsterischen NRW-Sportschule Pascal-Gymnasium ein in der bisherigen Schulsport-Geschichte einmaliger Erfolg. In Tschechien dekorierten sich bei der Weltmeisterschaft der Schulen auch zehn Internatssportlerinnen mit der Silbermedaille.
Entsprechend gebührend wurde die Auswahl der Trainer Marvin Mallach und Niels Westphal bei der Ankunft daheim am Hauptbahnhof empfangen und noch am Bahnsteig gefeiert – bevor der Schulalltag alle ganz schnell wieder in die Pflicht nahm.
Rechnung mit einer Unbekannten
Die Internatlerinnen Lina Alsmeier, Luisa Keller, Lilian Engemann, Marianna Sharafutdinova, Carlotta Klemm, Picabo Reinhold, Katharina Haferkamp, Julia Jaeger, Antonia Schmücker und Noa Linn Brach setzten sich in Brünn gemeinsam mit Ulrike Feldkamp und Luisa Beining glänzend in Szene – ahnte das Aufgebot doch zuvor nicht annähernd, welche Hausaufgaben vor Ort wirklich zu lösen sind. In den beiden Gruppenspielen gegen Polen und Estland gab es jeweils ein 2:0, aber schon diese Partien waren von unterschiedlichem Niveau.
„Es war insgesamt sehr interessant und lehrreich, die verschiedenen Spielweisen kennenzulernen und auf wirklich unterschiedliche Sportkulturen zu treffen“, sagte Mallach nach insgesamt sechs Partien, die es in sich hatten. Im Achtelfinale setzte sich „Team Deutschland“ mit 2:1 gegen starke Bulgarinnen durch, im Viertelfinale 2:0 gegen China. Deren Spielvorbereitung lief so ganz anders ab als man es von deutschen Teams gewohnt ist. Im Halbfinale forderte Brasilien die mit 2:1 siegreichen Pascalschülerinnen durch enorm schnelle Aktionen sehr. Die gut vorbereiteten Trainer nutzten das Angebot der Videoanalysen gerne. In sechs von zwölf Hallen wurden die Partien aufgenommen und waren später im Netz abrufbar.
Top-Nationen auf Augenhöhe
„Die besten acht Nationen boten ein sehr gutes Niveau“, wertete Mallach und sah seine Auswahl in diesem Feld bestens mitmischen. Das über drei Gewinnsätze ausgetragene Finale gegen Serbien ging zwar 1:3 verloren, aber auch hier gab es – beim Spielstand von 1:1 – im dritten Satz eine reelle Chance beim Stand von 24:23 für Deutschland. Die athletisch beeindruckenden Konkurrentinnen aus Serbien holten sich den Satz noch und nutzte dann den moralischen Vorteil zum Gesamtsieg.
„Wir sind stolz auch auf die Leistung im Finale. Es gab viele sehenswerte Ballwechsel und dynamische Aktionen“, so Mallach. Dass der Pascal-Kader ausgeglichen besetzt war, brachte ein wichtiges Plus angesichts der Anstrengungen. Flexibilität war erforderlich. So spielte etwa Luisa Keller im Endspiel auf der Libera-Position.