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Neues Konzept im Volleyball-Bundesstützpunkt: Ohne Liga-Stress, aber mit genauer Belastungssteuerung

Wolf, Aigner, Feldbaum (v.l.)

In der kommenden Volleyballsaison werden Talente des Sportinternats Münster, die nicht im Oberligateam aktiv sind, in keiner Liga-Mannschaft mehr um Punkte spielen. Stattdessen greift unter dem Dach des neuen Vereins VC Olympia Münster ein umfassendes neues Konzept, das weiterhin die Rahmenbedingungen für eine bestmögliche sportliche Ausbildung im Bundesstützpunkt garantiert.

Nach dem sportlichen Abstieg der zuletzt in der 2. Bundesliga aktiven zweiten Mannschaft des USC Münster wurde der VCO-Antrag auf einen Zweitligaplatz einer neuen Auswahl abschlägig beschieden durch den Vorstand der Volleyball-Bundesliga. Auch zu einer Teilnahme an der Meisterschaft in der 3. Liga West wird es nicht kommen.

Unser Foto zeigt (v. links) Christian Wolf, Jürgen Aigner, Marko Feldbaum.

Angesichts dieser Entwicklungen haben der Westdeutsche Volleyball-Verband (WVV) um den Vizepräsidenten Spielwesen, Jürgen Aigner, Bundesstützpunktleiter Wolfgang Schütz, Landestrainer Peter Pourie sowie die Stützpunkttrainer Christian Wolf und Ralph Bergmann (weiterhin Coach der Oberliga-Mannschaft und Beachtrainer) ein neues Ausbildungskonzept entworfen, das der Verband bereits Spielerinnen und deren Eltern präsentierte und das nach den Sommerferien zum Tragen kommt. Es stellt, auch wenn es „zunächst aus der Not heraus entwickelt wurde“ (Wolf), aus Überzeugung die stärkere Individualisierung und genauere Belastungssteuerung in den Mittelpunkt. Wolf sagte: „Wir haben uns jahrelang auch auf den Spielberieb fokussieren und Resultate liefern müssen. Dieser Stress fällt künftig weg. Das wollen wir gezielt als eine neue Chance nutzen.“

Individualisierter und flexibler trainieren

Je länger er sich mit dem neuen Ansatz auseinandersetze und je mehr er anderen Fachleuten davon erzähle, „umso stärker überzeugt mich die Richtigkeit dieses Weges.“ Fakt sei, dass die Spielerinnen seiner letzten Mannschaft, so sie denn auch in einer Jugendnationalmannschaft aktiv sind, von Oktober bis Februar „genau zwei freie Wochenenden hatten.“ Jetzt soll der Wochenkalender deutlich individualisierter, flexibler und mit mehr Zeit zum Durchpusten ausgestaltet werden.

Der Leistungssportgedanke stehe weiter oben an. „Abseits eines Ligabetriebs werden wir andere Schwerpunkte setzen und zugleich eine Mannschaft aufs Feld schicken können.“ Testspiele auch in zusammenhängenden Zeitblöcken, etwa in den Herbstferien, werden vereinbart, Vergleiche mit anderen Stützpunkten ausgetragen. Zumal die jungen Spielerinnen sowieso in Auswahlmaßnahmen stehen und auch um den Bundespokal spielen, gebe es faktisch ausreichend Matchpraxis.

Anbindung an die USC-Erste

Die von Ralph Bergmann gecoachte Oberliga-Mannschaft, die besetzt mit Spielerinnen aus den jüngeren Jahrgängen als Bundesstützpunktteam außerhalb der Wertung die Meisterschaft bestritt, wird als VCO-Team gemeldet und in der Klasse verbleiben. Die älteren wie nachweislich bereits sehr talentierteren Spielerinnen sollen per Anbindung an den USC Münster auch die Möglichkeit bekommen, erstklassig zu trainieren. USC-Vize Marko Feldbaum, Präsident des neuen VCO, sagte, dass der USC im Rahmen seiner Möglichkeiten finanzielle Unterstützung leisten werde.

Für den Internatsträger, den Verein zur Förderung des Leistungssports in Münster, sagte Geschäftsführer Uwe Peppenhorst, dass nach Bekanntwerden des neuen Konzepts keine der zuvor fixierten Anmeldungen aus der Sportart für das Schuljahr 2017/18 zurückgenommen wurde. „Wir werden definitiv fünf neue Volleyballerinnen in Münster willkommen heißen. Mit weiteren Kandidatinnen stehen wir in Kontakt.“ Er begrüße die Neuorientierung des Stützpunktarbeit. Es sei angezeigt, den restlos durchgetakteten Tagesplan der jungen Talente zu entzerren, ohne dass die Qualität der Ausbildung darunter leiden müsse.

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