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Mit Tränen in den Augen: Große Abschiedsfeier im Sportinternat Münster

Abschiedsfeier Internat 2018

Grundsätzlich sind Abschiede auch im Sportinternat vorhersehbare und systembedingte Normalität.  Aber sie sind und bleiben immer auch etwas Besonderes – nicht nur für jene, die die Einrichtung planmäßig nach dem Abitur verlassen. Sondern auch für das Betreuerteam und den Trägerverein. Am 17. Juni 2018 standen manchen die Tränen in den Augen. Zehn Internatler räumen im Trakt des Lettischen Centrums an der Salzmannstraße die Zimmer.

„Ich nehme sicher an, dass ihr alle die Zeit hier in Erinnerung behalten werdet“, war Peter Bochnia als 2. Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Leistungssports in Münster sicher. „Jetzt geht ihr den Weg ins wahre Leben – und ich hoffe und wünsche, dass ihr alle euren Weg findet.“

Unser Bild oben: Mit den traditionell überreichten Doktorhüten zeigen sich Yannik Sacherer und Maximilian Micus (oben v.l.) sowie Noa Linn Brach, Picabo Reinhold, Lilian Engemann und Julia Jaeger (unten v.l.).

Die in der Regel drei Jahre lang im Internat lebenden Schülerinnen und Schüler, die in der Mehrzahl an der NRW-Sportschule Pascal-Gymnasium den Abschluss machten, waren „ein besonderer Jahrgang“, wie Internatsleiterin Ruth Funk wertete. „Eine homogene Truppe nämlich!“ Gegenseitige Unterstützung war durch die Bank ein Charakteristikum im Miteinander. „Ihr habt Freundschaften geschlossen in einer Welt, in der sich alles immer schneller verändert. Und ich bin überzeugt: Diese Verbindungen bleiben bestehen. Denn ihr habt hier Menschen gefunden, die euch immer begleiten werden.“ Sie versprach im Namen des gesamten Teams, dass alle stets willkommen sind im Haus. „Wir bringen euch diese Liebe und Loyalität auch weiterhin entgegen.“

Abschiedsfeier Internat 2018

Größere Gläser auf dem Tisch...

Mit sehr persönlichen Worten und einem Rückblick auf diese so entscheidende Phase im Leben der Heranwachsenden sorgte Ruth Funk zugleich für Nachdenklichkeit wie für ein stolzes Lächeln. Dass sie und ihr Team den richtigen Ton trafen in all der Zeit und nachhaltige Unterstützer waren, lobte Internatssprecher Maximilian Micus, der seine launige und humorvolle Ansprache mit allerlei kleinen Anekdoten bereicherte.

Seine augenzwinkernd vorgebrachte Kritik an den „viel zu kleinen Trinkgläsern“ beschloss er mit einem Geschenk – größeren Gläsern natürlich. Elternvertreterin Birgit Reinhold überreichte jede Menge Bäderspülmitel für die Bleibenden und Kommenden. „Ihr Betreuer habt eine Wahnsinnsarbeit geleistet, die nicht hoch genug bewertet werden kann“, sagte sie. „Ihr habt Kinder in einem nicht einfachen Alter übernommen und es geschafft, jedes in seiner Art ernst zu nehmen.“

Die neuen Pläne

Wohin zieht es die Abgängerinnen und Abgänger? Picabo Reinhold musste aus Termingründen noch am Abend des Abschieds ihr Zimmer räumen, denn nach einem Abstecher nach Hause in Paderborn reist sie in zwei Monaten in die USA. Die Volleyballerin kann dank eine Stipendiums in San Francisco an der Academy of Art studieren. „Erstmal für ein Jahr, aber am liebsten länger“, sagte sie. Lilian Engemann geht zunächst zurück ins ostwestfälische Eissen am Rande der Warburger Börde und will dem Volleyballsport treu bleiben. Ihr Plan: 2019 wird ein Medizinstudium begonnen und bis dahin will sie ein bisschen die Welt kennenlernen.

Ruth Funk, Lilian Engemann

Noa Linn Brach hegt noch vage Pläne, im nächste Jahr in die USA zu gehen. „Ich liebe ja die englische Sprache.“ Zunächst verfolgt sie die Idee, nach Leverkusen zu wechseln und Zweitliga-Volleyball bei Bayer mit einer beruflichen Kennenlernphase in Einklang zu bringen. Julia Jaeger, die Münsteranerin, zieht erstmal wieder daheim ein und beginnt ein FSJ bei der Westfalenfleiß GmbH. Die Zuspielerin wird dem Volleyball treu bleiben und sich der Zweiten des USC Münster in der 3. Liga anschließen. Chenoa Christ geht ja bereits konzentriert ihre Beachvolleyball-Karriere an, ist aktuell für den USC gemeldet und überlegt noch, in Münster zu bleiben oder nach Stuttgart zu wechseln.

Yannik Sacherer hat auch wegen einer Schulterblessur im Rudersport kürzer treten müssen, kann sich aber einen Comebackversuch vorstellen. Er wird für zunächst drei Monate im Internat wohnen bleiben und orientiert sich gerade in Richtung Studium in Münster. Ruderer Maximilian Micus steht vor der Ausbildung zum Automobilkaufmann in einem Autohaus in Münster und wird ergo zunächst auch weiterhin in der Stadt leben.

Die drei Preußen-Juniorenfußballer sind schon aufgebrochen zu neuen Ufern: U-19-Torwart Luis Klante wird beim Regionalligisten SC Verl den Sprung in den Seniorenbereich vollziehen, Malik Cakmakci wird bei Regionalliga-Aufsteiger SV Straelen im Kreis Kleve als Zugang vermeldet und Hüzeyin Can Düzgün zieht wieder nach Siegen zurück.

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