Mit der ersten so genannten Internatsrunde, die an der Salzmannstraße in schöner Regelmäßigkeit jeden Monat einmal stattfindet, eröffnete das Betreuerteam sozusagen das Schuljahr für den neuen Kreis im Sportinternat. Themen gibt es immer genug. Bei Bedarf wird auch Klartext gesprochen.
Internatsleiterin Ruth Funk beschrieb gerade den Neuzugängen gegenüber, wie wichtig ihr und den Teamkolleginnen und -kollegen ein von Vertrauen geprägtes Miteinander ist. Die Klimapflege in dieser Art von Großfamilie steht ganz oben auf der Agenda der Verantwortlichen, die wiederum ihre Erwartungen gegenüber den Kids offen äußerten.
„Ein gewisser Welpenschutz, so nenne ich das jetzt mal, ist immer vorhanden. Aber jeder muss wissen, dass es Regulative gibt, die verbindlich ist“, beschrieb Ruth Funk am großen Tisch, sich an klar definierte Regeln partout halten zu müssen im Sinne der Verantwortlichkeit für die Heranwachsenden, die sich mit dem Einzug ins Internat auch selbst verpflichtet haben, gemäß der Gemeinschaft leben zu wollen.
"Wir streben immer danach, Lösungen zu finden"
Die Leistungssportler, die sich allesamt auf unterschiedlichen Etappen der Zielgeraden der schulischen Karriere befinden, bekommen jede denkbare Unterstützung, den „dualen“ Weg gehen zu können und dabei einen eigenen Standpunkt zu entwickeln. Funktionieren kann das nur, wenn sich alle einbringen und unabdingbare Notwendigkeiten verinnerlichen. Ruth Funk: „Uns ist klar, dass es Jugendliche auch danach drängen kann, Grenzen auszuloten. Das ist auch okay, aber jedem muss klar sein, dass er selbst für die Konsequenzen gerade steht.“
Wie vereinbart wird bei „grobem Übertreten der Hausordnung“ zuerst das persönliche Gespräch gesucht. Im Wiederholungsfall steht eine Unterredung mit den Eltern an, bei einem dritten Verstoß würde der Ausschluss aus der Gemeinschaft folgen und der Auszug angeordnet. „Viel wünschenswerter aus unserer Sicht und schlauer aus eurer ist, das Gespräch mit uns zu suchen. Wir streben immer danach, Lösungen zu finden.“
Themen wie der wöchentliche Küchendienst, die Gesundheitsvorsorge und notwendige Arztbesuche, die Nachtruhe-Regelung und der Betrieb am Wochenende wurden in der Runde auch erörtert. Kandidatinnen und Kandidaten für das Amt des Internatssprechers wurden benannt und aufgerufen, sich mit diesem wichtigen Job inhaltlich zu beschäftigen.
In einem nächsten Schritt werden zudem wieder fünf Internatsgruppen gebildet, die den fünf Betreuerinnen und Betreuern zugeordnet werden. Diese Kreise kommen alle sechs Wochen zu Gesprächen zusammen.