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Im Sportinternat geht es mit Disziplin und Flexibilität durch die außergewöhnliche Phase

Sportinternat Münster an der Salzmannstraße

Die Pandemie und die durch sie notwendig gewordenen Einschränkungen färben nach wie vor den Alltag auch im Sportinternat. Dass es zwar einen geschmückten Baum geben wird, aber keine Weihnachtsfeier, mag noch als derzeit angezeigt gelten. Außerordentlich aber ist das überaus disziplinerte Verhalten aller in dieser belastenden Phase und die akribisch erledigte Arbeit, die vom Betreuerteam zusätzlich erledigt werden muss.

Die vom Gesetzgeber immer wieder aktualisierten Rahmenbedingungen stellen im Teil-Lockdown hohe Anforderungen an die Flexibilität der Verantwortlichen – und auch der Internatsbewohnerinnen und -bewohner. Internatsleiterin Ruth Funk erläuterte jetzt in einer Video-Konferenz den Eltern und Erziehungsbrechtigten die Vorgehensweise der Einrichtung, die unter schwierigsten Umständen ihren Betrieb aufrecht erhält.

„Disziplin beachtlich hoch“

Festzuhalten bleibt zunächst, „dass wir noch keinen einzigen Coronafall zu beklagen haben“, wie Ruth Funk erklärte. Sieben Mal wurden „Kontaktpersonen der Kategorie 1“ ausgemacht, die sich mithin von der Gruppe gemäß der „Häuslichen Absonderung“ fern halten mussten für 14 Tage. „Das Verhalten der jungen Sportlerinnen und Sportler ist vorbildlich, ihre Disziplin nicht nur hier im Haus beachtlich hoch.“ Dass es diesbezüglich einen Lerneffekt aus der ersten Lockdown-Phase gibt, ist wahrscheinlich. „Im Frühjahr waren doch alle sehr unglücklich, nicht einmal trainieren zu können. Das will niemand erneut erleben.“

Rein sportlich betrachtet liegt das Wettkampfgeschehen komplett brach. Trainiert wird, wie es erlaubt ist. Jene mit dem Status „Nationalkaderathlet I oder II“ (NK I oder II) dürfen an Landes- und Bundesstützpunkten aktiv sein. Jene ohne solche Eingruppierung noch im Schulsport etwa oder draußen. Auf dem Wasser sind die Ruderer eh heimisch.

Kleine Gruppen und Kontaktreduzierung

Das Internat wird die Trennung der Kids wieder verschärfen angesichts der Lage. Und greift zum Teil auf Erfahrungswerte zurück. Neu ist aber, wie sich die Konstellationen der einzenen Gruppen ergeben – es geht nach Jahrgangsstufen sowie im zweiten Schritt nach Trainingsgruppen. „Auch wir müssen solche Kreise bilden, um Kontakte zu reduzieren. Über allem steht die Aufgabe, Risiken zu minimieren“, sagt Ruth Funk.

Es gibt drei feste Gruppen, die zum Essen gehen – mehr als acht Personen sitzen auf Abstand nicht im großen Raum. Das Abendessen wird zu vier verschiedenen Zeiten angeboten. Mittags geht es angesichts des späteren Unterrichtsbeginns auch später an die Tische der benachbarten Mitarbeiterkantine des Sparkassenverbands Westfalen-Lippe. „Hier hat man sich sehr entgegenkommend gezeigt. Extra für uns arbeiten zwei Kräfte bis nach 13.30 Uhr“, sagt Ruth Funk. Wer in die Kantine möchte, muss sich vorab anmelden.

Gestraffter Dienstplan

Ruth Funk strafft den Dienstplan so, „dass nicht mehr als zwei Betreuerinnen und Betreuer im Haus sind.“ Am besten in unterschiedlichen Räumen. Und stets mit Mund-Nasen-Schutz. Masken zu tragen ist jetzt auch wieder Vorschrift für alle, wenn sie das eigene Zimmer verlassen. Besuche jeglicher Art sind untersagt.

Ruth Funk weiß: „Das alles ist hart und schwer auszuhalten. Aber wir wollen das uns Mögliche umsetzen – auch mit Blick auf Weihnachten und den Jahreswechsel. Die Jugendlichen sollen das alles daheim erleben können.“ In der Einrichtung wird es keine Weihnachtsfeier geben. Ein geschmückter Baum bringt etwas Atmosphäre, der Adventskalender hält für jeden Überraschungen parat.

„Da wir darauf angewiesen sind, diese Gruppen zu bilden, leidet insgesamt das große Gemeinschaftsgefühl, das wir immer so gerne genießen“, bedauert die Leiterin. Und wünscht sich etwas schon lange vor Weihnachten -- nämlich die „normalen“ Zeiten für 2021 zurück.

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