Unterlagen zum Pauken hat er eingepackt. Christoph Garritsen, Dreispringer des SC Preußen Münster, lernt nämlich derzeit nicht im Sportinternat für die mündliche Abiturprüfung, sondern im türkischen Belek. Bis zum 10. Mai trainiert der Athlet dort mit dem Sprungteam des Deutschen Leichtathletik-Verbandes.
Das neue Sporthotel „Gloria Sports Arena“ ist diesmal auserwählt worden für diese wichtige Maßnahme vor der Freiluftsaison. Das Trainingslager besuchen ausgewählte Athleten der Bundeskader in den Disziplinen Drei-, Hoch- und Weitsprung.
Unser Bild: Christoph Garritsen, Trainerin Elke Bartschat und die frühere Sportinternatsbewohnerin Lena Malkus (von links) in Belek. Foto: SC Preußen Münster
Geballte Kompetenz vor Ort
Die jeweiligen Bundestrainer werden unterstützt vom Kompetenzteam Sprung – dazu gehören neben den Disziplinverantwortlichen auch Leistungsdiagnostiker, Mediziner, Psychologen, Physiotherapeuten und ausgewählte Heimtrainer. Mit dabei aus Münster sind Heimtrainerin Elke Bartschat, Dr. Gerrit Borgmann und der Physiotherapeut Carsten Kramer (Zentrum für Sportmedizin).
Die Technik ist der Schwerpunkt der Arbeit, die Weiterentwicklung der Schnelligkeit ebenfalls. Unterstützt durch den Biomechaniker, der alle Sprünge und Anläufe für die Technikanalyse festhält, werden Ansätze für Verbesserungen im Anlauf und in den Sprüngen gesucht und mit den Trainern besprochen. Im Krafttraining fahndet Eberhard Deutscher als erfahrener Gewichthebertrainer nach Ausführungsfehlern und gibt wertvolle Tipps, was zu ändern ist.
„Athleten sind total begeistert“
Christoph und Psychologiestudentin Lena Malkus peilen 20 Trainingseinheiten insgesamt an. Das neue Hotel bietet dazu alle Möglichkeiten. Und in Belek ist tatsächlich an alles gedacht. „Die Athleten erleben ein Superlativ und sind total begeistert“, berichtete uns Elke Bartschat. Neben dem Training finden in den Abendstunden noch Vorträge des DLV-Psychologen statt, der Tipps im Umgang mit Entspannungstechniken und zu Konzentrationsübungen gibt.
Nach der Rückkehr folgen zwei ruhige Tage. Für Christoph steht dann die mündliche Abiprüfung an der NRW-Sportschule Pascal-Gymnasium an. Der 17. Mai ist für den ersten Wettkampf reserviert. Im niedersächsischen Garbsen soll der Start gelingen für den Dreispringer, der im Februar erstmals für Deutschland startete, weil er zuvor mit 15,16 m überlegen Deutscher Hallenmeister in der U20-Altersklasse geworden war.