Die erste Schulwoche haben sie hinter sich, die ersten Trainingseinheiten auch. Allmählich also akklimatisieren sich die Neuen in ihrer künftigen Umgebung. Zum Schuljahresstart ins Sportinternat Münster gezogen sind fünf Volleyballerinnen, eine Ruderin und ein Fußballer. Und sorgen für Kontinuität in der Entwicklung der Bildungseinrichtung an der Salzmannstraße.
Unser Bild zeigt: Lina Alsmeier, Paula Schürholz, Antonia Schmücker, Luisa Keller, Katharina Haferkamp und die Ruderin Laura Wappelhorst (v. Links). Hier fehlt der aktuell verletzte Preußenspieler Hüseyin Can Düzgün.
Zu den beiden Teams des Bundesstützpunktes Volleyball – dem neuen BSP-Team in der Oberliga und der Zweitliga-Zweiten – gehören künftig die jungen Talente, die allesamt zuvor in ihren Heimatvereinen und Auswahlmannschaften durch Leistung auffielen und per Empfehlung der Experten den Rat erhielten, sich doch mal in Münster umzusehen.
Pourie gibt den Tipp
Diagonalspielerin Antonia Schmücker aus Bottrop-Kirchhellen erging es so, als Landestrainer Peter Pourie die Spielerin des TV Gladbeck im Training der Auswahl begrüßte. „Irgendwann war diese Wechselmöglichkeit für mich ein Thema und ich habe eine Probewoche im Internat absolviert“, sagte uns Antonia, die ihr Landesligateam jetzt verließ, um die Chance wahrzunehmen. Früher war sie als Leichtathletin in Kirchhellen aktiv, bis sie gemeinsam mit vielen Freundinnen clubintern zum Volleyball wechselte.
Die gebürtige Nordhornerin Lina Alsmeier hat im niedersächsischen Emsbüren im Landkreis Emsland für den FC 47 Leschede gespielt und zuletzt auch für den Zweitligisten SC Union Emlichheim. Der Siebte der letzten Serie der Staffel Nord war und ist ein Konkurrent der USC-Zweiten. Die 1,89 m große Universalspielerin folgte bereits einer Einladung zur Jugendnationalmannschaft und spielte mit beim Nationenturnier in Portugal. „Trainer Jens Tietböhl hat mich auf das Internat aufmerksam gemacht und fragte, ob ich mir einen solchen Wechsel vorstellen könnte“, erzählte Lina, die gerne höherklassig aktiv sein möchte. „Ich denke, da ist ein Bundesstützpunkt genau richtig für mich.“
Ein Duo aus Essen
Für VV Humann Essen aus dem Stadtteil Steele haben Katharina Haferkamp und Paula Schürholz gespielt – und beide sind in Essen auch gemeinsam zur Schule gegangen. Nach Münster zu wechseln, haben sie aber nicht miteinander abgesprochen. Diesbezüglich ging jede ihren eigenen Weg nach reiflicher Überlegung. Katharina spielte zwar lediglich in der Bezirksklasse, aber nach einem Lehrgang der westdeutschen Auswahl kam auch für sie das Thema Münster auf den Tisch. „Nach einer Probewoche habe ich mich entschieden. Ich möchte mich sportlich und persönlich weiterentwickeln.“ Ganz klasse findet es die 1,81 m große Mittelblockerin, „dass ich hier ganz schnell neue Freudinnen gefunden habe.“
Paula, die bisher als Annahme-Außenspielerin eingesetzt war, fiel ebenfalls in der westdeutschen Auswahl auf und hat kein Problem damit, künftig stärker gefordert zu werden. „Es ist okay, dass wir mehr Einheiten absolvieren. Ich bin ja auch hierher gekommen, um mehr zu tun!“
Luisa Keller verließ den USC Braunschweig, um den nächsten Schritt beim USC in Münster zu machen. Die Diagonalspielerin aus Schulenrode/Niedersachsen gehörte zum Kader des Nordwestdeutschen Volleyball-Verbandes (NWVV). Trainer ihres Jugendteams war Vater Matthias, der in den 1980er Jahren für Deutschland gespielt hat als herausragender Akteur aus dem VdS Berlin. Luisa soll in Münster auch in der Zweiten Liga spielen und freut sich darauf, „hier die besseren Chancen nutzen zu können.“
Entscheidung für den Rudersport
Wer glaubt, die in Hamm geborene Ruderin Laura Wappelhorst könne beim Thema Volleyball nicht mitreden, der irrt. Denn die Vielseitige hat für den RC Sorpesee, dessen Erste in der 2. Liga spielt, zwei Sportarten erfolgreich betrieben – Rudern und Volleyball. Sieben Jahre lang stand sie in diversen Teams, bis sie für sich selbst eine Entscheidung treffen musste. „Es ging irgendwann nicht mehr, von einem Training zum nächsten zu pendeln“, wählte sie von Sundern-Langscheid aus den kurzen Weg zum Boot. „Rudern ist anstrengender und härter. Aber genau das reizt mich.“
Saß sie bislang im Einer, schwebt ihr in Münster der Wechsel in den Zweier vor. Thorsten Kortmann, Trainerfachmann im RV Münster, hatte in dieser Personalie Kontakt zum Sorpesee-Kollegen Emil Putz. Und wird sich nun um die sportliche Entwicklung des Talents kümmern.