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Ostwestfälische und norddeutsche Verstärkung für die Fraktion der Volleyballerinnen

Picabo Reinhold (links), Lilian Engemann

Einen starken ostwestfälischen Einschlag bekommt die Fraktion der Volleyballerinnen im Sportinternat Münster – kein Wunder bei der herausragenden Jugend- und Basisarbeit vieler Clubs aus der Region. Dass die ihre besten Talente dann irgendwann ziehen lassen müssen, ist nur logisch angesichts der Systematik des Leistungssports.

Meistens läuft das so ab, wie es auch die meisten der Neuen aus dem Jahrgang 2000 erlebt haben: Einer Nominierung in die Landeskader folgt bei Erfolg die Empfehlung der Fachtrainer, den nächsten Karriereschritt ins Auge zu fassen. Münster liegt da nahe mit seinem Netzwerk aus Bundesstützpunkt, dem USC Münster, der NRW-Sportschule Pascal-Gymnasium und eben dem Internat.

Oben im Bild: Zuletzt für Sande, jetzt für den USC aktiv sind Picabo Reinhold (links) und Lilian Engemann.

Die Paderbornerin Picabo Reinhold, bislang als Zuspielerin auf dem Feld aktiv für VoR Paderborn, GW Paderborn und den SV Blau-Weiß Sande („Sandes Trainer Jörg Borgstedt habe ich viel zu verdanken.“), fiel beim Bundespokal 2014 auf. „Die Idee mit dem Internat war im Hinterkopf, seit ich für die WVV-Auswahl spielen durfte“, erzählte Picabo, deren Eltern auch als ehemalige Leistungssportler im Zehnkampf und Rudern wichtige Ratgeber waren. „Die haben das unterstützt, aber entscheiden musste ich das letztlich.“ Nach einer Probewoche war ihr klar, dass sie den Wechsel vollziehen würde. „Ich hoffe, dass ich mich in höheren Ligen beweisen kann und besser werde.“

Auch für Sande aktiv war Lilian Engemann aus dem kleinen Eissen am Rande der Warburger Börde. Eineinhalb Jahre lang pendelte sie zwei Mal die Woche zum blau-weißen Training, nachdem sie ihren Warburger Club verlassen hatte. Auch sie wurde in den Landeskader berufen von Landestrainer Peter Pourie, der ja auch aus seinen USC-Zeiten das Internat bestens kennt. Nicht zuletzt der Warburger Coach Thomas Riesen brachte Lilian auf die Idee dieser Karrierefortsetzung. „Das war vorher eher ein Traum von mir“, gibt sie zu. „Nach der Probewoche habe ich drei Tage lang gegrübelt. Danach wusste ich, dass ich das will.“

Noa Linn Brach, Chenoa Christ, Kim Linke

Noa Linn Brach, Chenoa Christ und Kim Linke (von links) wollen den nächsten Karriereschritt im münsterischen Netzwerk machen.

Zunächst auch in der USC-Dritten starten werden Noa Linn Brach und Kim Linke, die vom der „Volleyballregionalkader Paderborn“ (VoR) wechseln, der zuletzt die Top 10 der Jugendvereine in Nordrhein-Westfalen anführte.

Kim stammt aus Salzkotten und hat bislang immer an an der Pader gespielt. Durch Mitspielerin Anna Leweling, die Schwester der gerade aus dem Internat verabschiedeten Pia, kannte sie die Einrichtung längst. Peter Pourie, Kim und deren Eltern besprachen dann die Perspektive bei einem gemeinsamen Essen. „Das war schon cool, als ich die Probewoche gemacht habe. Eine Riesenerfahrung! Ich bekomme hier eine Chance, die ich unbedingt nutzen will.“

Die Mittelblockerin Noa kommt aus Bürens Ortsteil Keddinghausen und spielte für den TV 13 Büren, ehe sie „eher aus Spaß“ beim VoR vorspielte, dann eingeladen und vom ihm „verpflichtet“ wurde. Auch sie sprang in den westdeutschen Kader. „Ich bekam die Einladung per Mail und war völlig irritiert.“ Einen Wechsel aufs Internat zog Noa lange Zeit gar nicht in Betracht, erst Pourie brachte sie zum Nachdenken. „Und die Probewoche fand ich total gut, erst danach war das alles ein Thema für mich.“ Die „besten Perspektiven“, die sie hier erkennt, will sie ausschöpfen.

Außenspielerin Chenoa Christ hat für Bremen 1860 in der Stadt gespielt, aus der auch der ehemaligen Internatlerinnen Kim Behrens und Burcu Kocak sowie die weiterhin im Internat lebende Bernice Andoh stammen.

Familie Christ zog aus Wiesbaden in die Hansestadt und Chenoa verschrieb sich erst dort dem Sportenthusiasmus. Bei einem Lehrgang des Bremer Verbandes fiel die sprungstarke Athletin auf und wurde in den Nationalkader berufen. Den Schritt nach Münster hat sie sich „lange und gut überlegt“, aber jetzt ist sie angekommen. „Es ist einfach toll hier, das ganze Miteinander stimmt.“ 

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