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Morgens um sechs in der Küche: Von gutem Frühstück und "cooler" Marmelade

Barbara Spielbrink im Internat 2014

Morgens um sechs ist Barbara Spielbrink (Foto oben) längst hellwach, wenn das Sportinternat noch schläft. An jedem Wochentag schließt sie die Küche auf und kümmert sich. Nur zwei Stunden Zeit bleiben ihr vertragsgemäß. Und um acht Uhr sind so gut wie alle aus dem Haus. Gestärkt von einem guten Frühstück.

Die 42-Jährige hat das Sagen in Sachen Ernährung – und das Knowhow sowieso als Hauswirtschaftsleiterin im DJK Bildungs- und Sportzentrum „Kardinal von Galen“ an der Grevener Straße, wo sie ihrem Hauptberuf nachgeht. Barbara Spielbrink weiß, was gut ist und schmeckt.

„Früher habe ich auch das Frühstück gemacht, also alles parat gestellt für die Kids. Aber seitdem wir voll besetzt sind, übernehmen die Betreuer dies“, muss Barbara Spielbrink in ihrer knapp bemessen Zeit den Einkauf steuern und mit drei Lieferanten kontakten. Getränke müssen her, dann Obst, Nudeln und Gemüse vom Großmarkt, Milch vom regionalen Anbieter. Nach all den Jahren weiß sie, was gebraucht und verbraucht wird von den Internatsbewohnerinnen und -bewohnern. Und wie viel Kaffee die Betreuer trinken.

Gesundes Essen

Vielfältige Ernährung

Jede Menge Müsli wird verputzt vor Schulbeginn, Brötchen selbstredend und Rohkost oder Joghurt. Der Aufschnitt wird getrennt angeboten, die Muslime essen kein Schweinefleisch. Mittags versorgen sich die Athleten in der Mensa, aber auch am Nachmittag kann der Hunger wieder groß sein. Barbara Spielbrink sorgt früh morgens „für den Snack, wie wir das nennen. Also Obstsalat, Quarkspeisen oder Desserts.“ Sogar für den Abend bereitet sie Essen vor: Nudeln kann sich jeder nehmen, den passenden Dip zu Gemüsesticks wählen oder Rohkost genießen. Im Winter gerne genommen wird eine Suppe.

„Ich versuche, eine möglichst vielfältige Ernährung zu ermöglichen“, hält Barbara Spielbrink, was sie verspricht und was sinnvoll ist für ihr derlei beanspruchtes Klientel. Der ohnehin schon happig anstrengende Schulalltag verschärft sich ja durch die allgegenwärtige sportliche Belastung der jungen Asse. „Wir sind darauf eingestellt, dass wir nach der Schule flexibel sein müssen. Angesichts der unterschiedlichen Trainingszeiten in den unterschiedlichen Sportarten gibt es nachmittags und abends kaum feste Phasen für das Essen. Vielmehr muss es allen möglich sein, die knappe Zeit individuell zu nutzen.“

Obst, immer im Angebot

Extras aus eigener Hand

In Sachen Organisationsvermögen ist den Talenten eine bemerkenswerte Disziplin und Selbstständigkeit zu attestieren. Eine Tugend, die auch auf das Ernährungsverhalten durchschlägt. „Das ist definitiv so: Diejenigen, die ins Internat kommen, wissen genau, was gesund und sinnvoll ist.“ Die Erziehung zur richtigen Ernährung leistet bei Bedarf das Team der Betreuerinnen und Betreuer. „Wir haben es mit Jugendlichen zu tun, also wissen wir, dass die Nuss-Nougat-Creme immer lockt.“ In Maßen darf dieser Verlockung nachgegeben werden.

Weit über den „Basisdienst“ hinaus, und das passt zum Engagement in diesem Internat, denkt und handelt Barbara Spielbrink. Die von ihr gekochte Erdbeermarmelade heißt intern nur „coole" Marmelade und darf nicht fehlen im Aufstrich-Angebot. „Binnen zehn Tagen gehen locker 3,5 Kilo weg.“ Begehrt ist auch ihr Geburtstagskuchen. „Das habe ich eingeführt und beibehalten, auch wenn es immer mehr werden.“

Daher steht das Extra zwar nicht stets punktgenau am Jubeltag parat, „aber ganz sicher wenig später.“ Besondere Wünsche werden auch erfüllt: „Einmal gab es eine Schwarzwälder Kirschtorte, dann musste es der Apfelkuchen sein, wie die Oma ihn macht.“

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